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Verantwortlich für das Dissertationsprojekt: Dr. Sara Elmer
Betreuer: Prof. Dr. Harald Fischer-Tiné
Seit rund sechzig Jahren prägen nationale und internationale Entwicklungsprogramme Staat und Gesellschaft Nepals. Dies brachte nicht nur die Herausbildung einer wirkmächtigen Entwicklungsindustrie mit sich, das Streben nach ‚Entwicklung‘ wurde auch zu einem integralen Bestandteil nationaler Identität. Das Dissertationsprojekt blickt zurück zu den Anfängen der Entwicklungsplanung in Nepal und untersucht ihre zentralen Akteure und Diskurse.
Während der ersten Dekaden der Entwicklungsinterventionen in Nepal bekam ‚Entwicklung‘ – als Gegenpol zu ‚Unterentwicklung’– die Funktion eines sozialen Differenzmarkers und wurde zu einem effizienten Mittel zur Gewinnung von wirtschaftlichem und sozialem Status. Durch Analyse und Vergleich verschiedener Fallstudien aus den Bereichen sozialer Reformen, Bildung und ländlicher Entwicklung werden die Rolle und Handlungsmacht nepalesischer Experten als Mittler zwischen ausländischen Agenturen und lokaler Bevölkerung untersucht. Dabei steht die Frage im Zentrum, inwiefern sich diese lokalen Experten zu einer Art ‚Entwicklungskaste‘ formierten und welche Bedeutung dieser neuartigen sozialen Gruppe innerhalb der nepalesischen Gesellschaft zugeschrieben werden kann.