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The Autumn School "Nationalism(s) - past and present" organized by the Doctoral Program Asia & Europe deals with mechanisms of nationalism, especially in the European-Indian context.
Starting from the long 19th century up to the 21st century, nationalist views, movements and mechanisms between the former British Crown Colony and the European metropolis will be discussed and analyzed within an interdisciplinary framework. The main question will be, how the idea of the national between empire and (independent) India and possibly other colonies was used by different actors for their own political purposes. The (historical) approach will help to investigate how colonial and imperialist patterns, religious conflicts and gender issues are connected to nationalist mindsets, interactions and power structures. (Languages: German and English)
Vorläufiges Programm Autumn School 2020 (PDF, 192 KB)
Nationen sind nichts weiter als «vorgestellte Gemeinschaften», so Benedict Anderson berühmt gewordene Formulierung. Ausgehend von Europa stieg die Idee der Nation ab dem 19. Jahrhundert in allen Teilen der Welt zur hegemonialen politischen Ordnungsvorstellung auf. Um diese Idee in Form von Nationalstaaten zu realisieren, scheuten nationalistische AkteurInnen nicht vor großen Anstrengungen und Gewalt zurück. Im globalen Kontext und Zusammenspiel mit Kolonialismus und Imperialismus zeichnen sich einzelne Nationen zudem durch ein besonderes Sendungsbewusstsein aus, die Welt nach den eigenen Vorstellungen zu formen. Im Nationalismus erfolgt diese Überhöhung der eigenen Nation zeitgleich mit der Herabwürdigung anderer Nationen und drückt ein übersteigertes Bewusstsein vom Wert und der Bedeutung der eigenen Nation aus. Dass diese aus Europa stammende Idee die Welt bis heute unauslöschlich prägt, aber auch dass die von Europa Kolonisierten oder Abhängigen sie sich aneigneten und damit eine Vielzahl von Nationalismen entstand, ist Thema der diesjährigen Autumn School und lässt sich im europäisch-indischen Kontext besonders deutlich zeigen.
Die Autumn School «Nationalism(s) – past and present» will die Mechanismen des Nationalismus besonders im europäisch-indischen Kontext beleuchten. Ausgehend vom langen 19. Jahrhundert bis ins 21. Jahrhundert sollen nationalistische Anschauungen, Bewegungen und Mechanismen zwischen der ehemaligen britischen Kronkolonie und der europäischen Metropole in einem möglichst interdisziplinären Betrachtungsrahmen erörtert und analysiert werden.
Die dreitägige Veranstaltung bietet einen wissenschaftlichen Überblick über folgende Themen: das Verhältnis von Hinduismus und indischem Nationalismus; Indien, Europa und das British Empire im Kontext von Nationalismus und Globalisierung; Wissen und Kolonialismus; indischer Antiimperialismus und Nationalismus; das Verhältnis von Klassen- und Kastensystemen, Wirtschaftsbeziehungen und Nationalismus. Zudem bietet es den Rahmen, um laufende Arbeiten im thematischen Gebiet der Autumn School vorzustellen und zu besprechen.
Die Autumn School wird vom Doktoratspogramm Asien & Europa in Kooperation mit dem Fachbereich Indologie am Asien-Orient-Institut und dem Seminar für Geschichte und Kulturwissenschaften der Universität Marburg organisiert und richtet sich an Doktorierende, aber auch fortgeschrittenen MA-Studierende und interessierte Postdocs. Die Teilnahme mit Kurzpräsentation zur eigenen Forschungsarbeit ist ausdrücklich erwünscht.
Anmeldung und Fragen: bitte kontaktieren Sie bitte die Koordinatorin des Doktoratsprogramms Asien und Europa, Milena Guthörl