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Asien-Orient-Institut – Islamwissenschaft und UFSP Asien und Europa
Raum SOE E-1, Schönberggasse 11, 8001 Zürich
Wie wirken sich der Einzug neuer bildlicher Repräsentation in der Malerei, Photographie oder der Karikatur, wie die Wahrnehmung anderer Körpersprachen und Symboliken aus? Das arabische 19. Jahrhundert gilt schlechthin als Zeitalter des muslimischen Reformismus und der arabischen nahda als moralische und intellektuelle Antwort auf die religiösen, kulturellen und politischen Herausforderungen der Zeit. Vordergründig spielen in diesen Bewegungen Körpervorstellungen keine zentrale Rolle, im Gegensatz zu den gleichzeitig entstehenden sozialen Praktiken medizinischer, pädagogischer und juristischer Institutionen. In dem Vortrag soll dagegen diskutiert werden, wie sich in den Schriften der arabischen nahda und des muslimischen Reformismus durchaus Ansätze zur Neubestimmung von Gesellschaft und Individuum, von Perzeption und Kognition über sich wandelnde Körpervorstellungen erkennen lassen. Anhand einiger ausgewählter Beispiele geht der Vortrag diesen Spuren nach.
Nadia Al-Bagdadi ist Professorin für Islamische Geschichte am Department of History und dem Center for Religious Studies der Central European University, Budapest. Sie forscht und veröffentlicht zu sozio-kultureller und religiöser Geschichte der modernen Arabischen Welt, mit besonderem Schwerpunkt im Bereich Geschichte kultureller Transfers und Kontakte, Ideengeschichte und Geschlechterverhältnisse im arabisch-osmanischen Raum sowie kulturelle Geschichte des arabischen Buchdrucks.