Navigation auf uzh.ch

Asien-Orient-Institut UFSP Asien und Europa (2006–2017)

Die normative Wirkung des Gesundheitsbegriffes auf bioethische Fachdiskussionen und Gesetzesinitiativen in Japan: Von der Revision des Eugenik-Schutzgesetzes (1995) bis zur Verabschiedung des Gesundheitsförderungsgesetzes (2002)

Verantwortlich für das Dissertationsprojekt: Thomas Hüllein, M.A.
Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
Projektdauer: April 2012 – März 2015
Forschungsfeld: Begriffe und Taxonomien

Abstract

Die Gesundheitspolitik in Japan wird gegenwärtig durch Faktoren wie den demographischen Wandel, eine veränderte Struktur der auftretenden Erkrankungen sowie steigende Kosten in den Kranken-, Renten- und Sozialversicherungssystemen bestimmt. Die politische Sprengkraft dieser Themenkomplexe motiviert die japanische Gesundheitspolitik, stärkeren Einfluss auf die Lebensfunktionen der Bevölkerung nehmen zu wollen als bisher. Es zeigt sich, dass Gesundheit hierbei mehr ist als eine medizinische Kategorie; Gesundheit ist eine politische Größe, die auch zum Teil politischer Verhandlungsprozesse und Machttechniken wird.

Im laufenden Projekt wird besonderes Augenmerk auf die Gesundheitsvorstellungen gelegt, die im Rahmen der legislativen und administrativen Projekte eine Rolle spielen. Die These ist, dass eine veränderte Wahrnehmung von Gesundheit durch die Bevölkerung angestrebt und parallel legislativ verankert wird. Das Projekt erfasst, analysiert und kommentiert diesen Wandel mittels diskursanalytischer Methoden der Textanalyse. Dabei stehen die folgenden Forschungsfragen im Mittelpunkt:

  • Was bedeutet «Gesundheit» in Japan?
  • Wer spricht wie über Gesundheit, und was wird gesagt?
  • Wie wird eine veränderte Gesundheitsvorstellung die japanische Gesellschaft künftig beeinflussen?

Dabei spielen auch interdisziplinäre Verknüpfungen, vor allem mit den Bereichen Rechtswissenschaft, Medizin und (Sprach-)Geschichte, eine wichtige Rolle. Das Forschungsprojekt ist als Auftaktstudie zu einer weiterreichenden Analyse des Gesundheitsdiskurses im modernen Japan angelegt im Sinne einer «Genealogie» der Episteme im foucaultschen Sinne.

Weiterführende Informationen

Title

Teaser text