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Donnerstag, 10. Mai 2007, 18:15-20:00
Universität Zürich, Hauptgebäude (KO2), Hörsaal F180
Abstract:
Dieser Vortrag möchte Grenzüberschreitung und Grenzziehung in transnationalen Liebesbeziehungen in Indonesien nachzeichnen, wobei diese globalisierten Begegnungsformen zwischen den Geschlechtern und zwischen den Kulturen im Kontext der gegenseitigen individuellen wie gesellschaftlichen Imaginationen und Images verortet werden sollen. Insbesondere wird nach den Verbindungen zu den aktuellen Diskursen zu Globalisierung und Geld gefragt werden. Diese spiegeln sowohl orientalistische und okzidentalistische Konstruktionen als auch aktuelle politische und wirtschaftliche Probleme wider. Sind „gemischte“ Paare also Pioniere dichter Kulturverflechtungen oder reproduzieren sie – bzw. ihr soziales Umfeld – kulturelle Differenzen und Grenzen?
Kurzbiographie:
1976-1982 Studium der Ethnologie, Soziologie und Psychologie in Freiburg und Zürich; 1987 Promotion mit der Arbeit Das Blut der fremden Frauen. Erfassen und Erfahren der Menstruation in der anderen und der eigenen Kultur; 1997 Habilitation Ratu Kidul, die Meereskönigin des Südens. Geisterpolitik im javanischen Alltag; seit 2002 Professorin für Ethnologie, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg im Breisgau
Forschungsschwerpunkte:
Judith Schlehe forscht mit den regionalen Schwerpunkten Südostasien und Mongolei zu Themen der Religionsethnologie und Genderfragen sowie zu Theorien und Anwendungsbereichen von Interkulturalität und kultureller Globalisierung. Sie hat sich unter anderem mit Mystizismus und Geistervorstellungen auf Java, mit Deutungen von Vulkanausbrüchen, mit Tourismus in Südostasien, seinen Wirkungen und Kommunikationsstrukturen aber auch mit der Revitalisierung des mongolischen Schamanentums und dessen Rezeption in New Age Bewegungen beschäftigt.