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Japanologie kann im Master als Major (90 ECTS) oder Minor (30 ECTS) studiert werden. Es stehen drei Schwerpunkte zur Auswahl:
Japan beeindruckt als erste voll modernisierte, nicht-westliche Gesellschaft der Welt. Es ist die drittgrösste Wirtschaftsmacht und gemessen an der Zahl neuer Patente der stärkste Innovationsmotor der Welt. Zugleich fasziniert es durch seine über 1500-jährige Kulturgeschichte und die darin entstandenen Traditionen. Das Land wird als eine der säkularsten Gesellschaften der Welt angesehen, und doch verursachen Besuche von Politikern in einem umstrittenen Shinto-Schrein jährlich Zerwürfnisse mit ostasiatischen Nachbarländern. Es ist das Land mit der weltweit am stärksten fortgeschrittenen Bevölkerungsalterung, zugleich übt seine Jugend- und Popkultur eine wachsende Anziehungskraft aus. Daneben ziehen Monumente «traditioneller Kultur» Touristen aus aller Welt an. Wer sich vertieft mit diesen widersprüchlichen Aspekten auseinandersetzen und hinter die Vorurteile und Selbstinszenierungen schauen will, der ist im Studienschwerpunkt Allgemeine Japanologie genau richtig.
Das Masterprogramm Japanologie mit Schwerpunkt Allgemeine Japanologie vertieft die im BA-Studium erworbenen Kenntnisse. Im Major wie im Minor steht den Studierenden ein breites Spektrum an Veranstaltungen aus der sozialwissenschaftlichen Japanologie und der japanischen Philologie offen. Das Ziel ist, verschiedene Themenbereiche und die angemessenen Methoden zu ihrer Bearbeitung kennenzulernen und damit das Wissen in mehreren Bereichen zu vertiefen. Je nach Studieninteressen können thematische Schwerpunkte in der Literatur, Gesellschaft, Politik oder Religion gesetzt werden. Entscheidend ist die Auseinandersetzung mit Originalquellen bzw. Daten sowie der aktuellen wissenschaftlichen Literatur: Sie ermöglicht es, Fragestellungen theoretisch und methodisch reflektiert zu bearbeiten und so einen Einblick in japanische Verhältnisse jenseits von Vorurteilen und Selbstdarstellungen zu gewinnen.
Ein Master in Allgemeiner Japanologie eröffnet berufliche Möglichkeiten in vielen Tätigkeitsfeldern. Den Beruf der «Japanologin» / des «Japanologen» gibt es nicht, doch die erworbene Kernkompetenz – Japan methodisch fundiert analysieren und verstehen – kann in diversen Berufsfeldern eingesetzt werden. Absolventinnen und Absolventen werden tätig in Diplomatie und Verwaltung, im Journalismus, im Kulturaustausch, als spezialisierte Übersetzer, in der Privatwirtschaft oder streben eine wissenschaftliche Karriere an. Die aktive Unterstützung der Studierenden beim Übergang ins Berufsleben ist ein besonderes Anliegen der Zürcher Japanologie.
Japan verfügt über eine Literaturtradition von knapp 1500 Jahren: von den Mythohistorien, Gedichtsammlungen und buddhistischen Traktaten des frühen Altertums über die höfischen Romane, Kriegerepen und «Kopfkissenbücher» bis hin zu gelehrten medizinischen oder kosmologischen Texten, illustrierten Handschriftenrollen oder satirischen Drucken wartet ein beeindruckender Korpus auf die Erschliessung. Denn immer noch sind nur Bruchteile dieser Literatur in westliche Sprachen übersetzt und einem größeren Publikum zugänglich. Der Studienschwerpunkt «Japanische Philologie» bildet den Schlüssel zu ihrem Verständnis.
Das Masterprogramm Japanologie mit Schwerpunkt Japanische Philologie ist forschungsbezogen. Es befähigt zur wissenschaftlichen Arbeit über Themen der japanischen Literatur- und Geistesgeschichte vom Altertum bis in die Gegenwart. Im Zentrum steht die gründliche Auseinandersetzung mit historischen und modernen Quellen sowie der aktuellen Forschungsliteratur. Neben der Erschliessung von Texten im historischen Sprachstil (bungo) steht die Einführung in den sinojapanischen Notatstil (kanbun) und die damit verbundenen Lesetechniken (kundoku). Übungen zum Übersetzen und Kommentieren leiten an zur wissenschaftlichen Erschliessung und Präsentation von Literatur aus allen Epochen. Seminare zur Literatur und Geistesgeschichte vertiefen einzelne Themen und vermitteln das theoretische Rüstzeug zu ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung. Regelmässig unter-richten auch führende Forscherinnen und Forscher aus Japan und geben Einblick in ihre Forschung.
Primär bereitet das Programm auf eine wissenschaftliche Laufbahn in der Japanforschung vor. Studierende werden optimal an die Forschung zu Themen der Literatur-, Geistes- und Religionsgeschichte herangeführt. Die im Studium erworbenen Fähigkeiten sind aber auch in vielen anderen Berufsfeldern nützlich, und das nicht nur im Japan-Geschäft: Die Kompetenz zur Entschlüsselung komplexer Botschaften, die Fähigkeit, schwierige Sachverhalte verständlich zu vermitteln und die eigene Weltsicht in Auseinandersetzung mit anderen zu prüfen und zu reflektieren, sind förderlich in Bereichen wie Diplomatie, Verwaltung, Kulturvermittlung oder Journalismus und Medienarbeit.
Japan ist die drittgrösste Wirtschaftsmacht und der stärkste Innovationsmotor der Welt, seine Bürger zeigen jedoch gleichzeitig seit vielen Jahren die niedrigste Neigung zu Unternehmensgründungen weltweit. Das Land wird als eine der säkulärsten Gesellschaften der Welt angesehen, gleichzeitig verursachen die halboffiziellen Besuche eines umstrittenenen Shinto-Schreins jährlich Zerwürfnisse mit ostasiatischen Nachbarländern. Der öffentliche Diskurs zur wirtschaftlichen Lage beklagt «zwei verlorene Jahrzehnte», dabei ist das Land die einzige Industrienation, die regelmässig einen Exportüberschuss im Aussenhandel mit China erwirtschaftet. Es ist das Land mit der weltweit am stärksten fortgeschrittenen Bevölkerungsalterung, doch zugleich übt seine Jugend- und Popkultur eine weltweit wachsende Anziehungskraft aus. Gründe genug also, um sich fundiert mit Japans gesellschaftlichen Grundlagen, politischer Kultur und wirtschaftlichen Strukturen auseinanderzusetzen.
Während im Bachelorstudium Japanologie der Fokus auf dem Aufbau der Sprachkompetenz und inhaltlichem Basiswissen liegt, kommt im Masterstudium neu die Erweiterung und Festigung der Methodenkompetenz dazu.
Die Studierenden lernen, wissenschaftliche Fragestellungen zur japanischen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zu identifizieren und diese eigenständig durch die Analyse von Primärdaten sowie der sozialwissenschaftlichen Forschungsliteratur theoretisch und methodisch reflektiert zu analysieren. Daneben wird vertieftes, inhaltliches Wissen in den Kernfächern Soziologie, Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaft und zu den Kernthemen des Lehrstuhls vermittelt:
Kurse zur Vertiefung des modernen Japanischen im wissenschaftlichen Kontext und zur Erschliessung von sozialwissenschaftlichen Fachtexten in japanischer Sprache runden das Programm ab. Ein Forschungsaufenthalt oder Praktikum in Japan in der zweiten Studienhälfte wird empfohlen.
Die im Masterstudium erworbene Kernkompetenz – Japan methodisch fundiert analysieren und verstehen – kann in unterschiedlichsten Berufsfeldern eingesetzt werden, z. B. in der Diplomatie und Verwaltung, im Journalismus, im Kulturaustausch, in der Privatwirtschaft oder im Rahmen einer wissenschaftliche Karriere. Studierende beim Übergang ins Berufsleben aktiv zu unterstützen ist ein besonderes Anliegen der Zürcher Japanologie.