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Datum und Zeit
16. Juni 2017, 10:00-18:00 Uhr
17. Juni 2017, 10:00-13:00 Uhr
Beschreibung
Angetrieben von der Suche nach einem tieferen Verständnis der Rolle der Visualität innerhalb des chinesischen Buddhismus bietet die Lektürewerkstatt zu Hanshan Deqing, einem der vier großen Chan-Meister der Ming-Dynastie, die Gelegenheit, die Problematik des Sehens innerhalb der buddhistischen Lehre konkret an Texten zu erkunden. Aus dem umfangreichen Werk des Hanshan Deqing sollen dafür ausgewählte Textpassagen gemeinsam übersetzt und diskutiert werden. Ziel ist es, nicht nur einen lebendigen Einblick in die buddhistische „Phänomenologie“ zu gewinnen, sondern auch im Austausch mit den anderen Teilnehmern die eigenen Übersetzungsansätze für die zentralen Begriffe kritisch zu überprüfen.
Ausgehend von Hanshan Deqing‘s eindrucksvollem Kommentar zu Sengzhao’s 僧肇 (384-414) Abhandlung Wu bu qian lun 物不遷論 wird zunächst die Grundproblematik des „Sehens“ im Kontext des Buddhismus umrissen werden. Als nächstes werden dann ausgewählte Inschriften, wie zum Beispiel Guan xin ming 觀心銘 oder Jue fei ming 覺非銘, oder auch andere kleinere Werken, wie das Zhong yong zhi zhi 中庸直指, auf konkrete Hinweise auf eine „rechte Anschauung“ untersucht. Abschließend soll dann mit einem Blick in das Xing xiang tong shuo 性相通說 noch einmal Hanshan Deqings Bemühen um eine durchdringende Überwindung einseitiger Schulmeinungen nachgespürt werden. Dabei soll im Licht seiner Ausführungen zu Texten der „Nur-Bewußtseins“ (weishi 唯識)-Schule auch gefragt werden, inwieweit dieses systematische Unterfangen letztlich als eine „visuelle“ Herausforderung verstanden werden könnte.
Organisatoren
Polina Lukicheva (Universität Zürich)
Marc Nürnberg (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Veranstalter
Asien-Orient-Institut - Sinologie
Ort
Asien-Orient-Institut, Universität Zürich, Raum ZUB 314, Zürichbergstrasse 4, 8032 Zürich