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Vorerst für die nächsten drei Jahre richtet die Universität Zürich eine Gastprofessur für Islamische Theologie und Bildung ein. Jeweils im Herbstsemester wird ein Gastdozent drei Lehrveranstaltungen pro Woche anbieten. Als erstes übernimmt der Islamwissenschaftler Abbas Poya ab September die Gastprofessur für ein Semester.
An der Universität Zürich entsteht auf das Herbstsemester 2015 eine neue, zunächst auf drei Jahre geplante Gastprofessur für Islamische Theologie und Bildung. Sie gründet in einer Zusammenarbeit der Philosophischen Fakultät, Asien-Orient-Institut, Abteilung Islamwissenschaft, und der Theologischen Fakultät, Religionswissenschaftliches Seminar.
Ziel der Gastprofessur ist es, Themen der islamischen Theologie und Bildung im kulturellen, religiösen und weltanschaulichen Kontext Europas zu diskutieren. Derartige Fragestellungen sind aktuell von grossem Interesse, werden aber in der Schweiz bislang kaum im akademischen Rahmen thematisiert. Die Gastprofessur versteht sich als ein Ort der wissenschaftlichen Reflexion wie Fragen der islamischen Theologie und Bildung heutzutage in Europa diskutiert und in den akademischen wie öffentlichen Diskurs eingebracht werden können. Sie hat nicht zum Ziel, praktische Vorschläge, etwa für eine Imam-Ausbildung oder für Fragen des Zusammenlebens, auszuarbeiten.
Für das Herbstsemester 2015 wurde nach Ausschreibung PD Dr. Abbas Poya als erster Gastprofessor ernannt. Der 48-jährige gebürtige Afghane studierte zuerst islamische Theologie an Hochschulen in Afghanistan, Iran und Syrien. 1991 begann er dann ein Studium der Islamwissenschaft, Politikwissenschaft und Vergleichenden Religionswissenschaft in Deutschland. 2002 erlangte Abbas Poya die Promotion in Hamburg, 2014 die Habilitation in Freiburg im Breisgau. Er ist deutscher Staatsbürger und derzeit an der Universität Erlangen-Nürnberg angestellt.
Die Finanzierung der Gastprofessur für die Jahre 2015 bis 2017 erfolgt durch die 1971 in Zürich gegründete Paul Schiller Stiftung. Sie unterstützt Projekte, die eine integrative Gesellschaft fördern und eine multiplikative Wirkung haben.