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Beschreibung
Nationen sind nichts weiter als «vorgestellte Gemeinschaften», so Benedict Anderson berühmt gewordene Formulierung. Ausgehend von Europa stieg die Idee der Nation ab dem 19. Jahrhundert in allen Teilen der Welt zur hegemonialen politischen Ordnungsvorstellung auf. Um diese Idee in Form von Nationalstaaten zu realisieren, scheuten nationalistische AkteurInnen nicht vor großen Anstrengungen und Gewalt zurück. Im globalen Kontext und Zusammenspiel mit Kolonialismus und Imperialismus zeichnen sich einzelne Nationen zudem durch ein besonderes Sendungsbewusstsein aus, die Welt nach den eigenen Vorstellungen zu formen. Im Nationalismus erfolgt diese Überhöhung der eigenen Nation zeitgleich mit der Herabwürdigung anderer Nationen und drückt ein übersteigertes Bewusstsein vom Wert und der Bedeutung der eigenen Nation aus. Dass diese aus Europa stammende Idee die Welt bis heute unauslöschlich prägt, aber auch dass die von Europa Kolonisierten oder Abhängigen sie sich aneigneten und damit eine Vielzahl von Nationalismen entstand, ist Thema der diesjährigen Spring School und lässt sich im europäisch-indischen Kontext besonders deutlich zeigen.
Dozierende
Prof. Dr. Benedikt Stuchtey (Universität Marburg)
Prof. Dr. Angelika Malinar (UZH), Nicolas Martin (UZH)
Prof. Dr. Harald Fischer-Tiné (ETHZ)
Daten und Zeiten
Mittwoch, 10. März 2021 - Freitag, 12. März 2021 - ganztags (genaue Zeitangaben folgen)
Organisation
Asien-Orient-Institut - Doktoratsprogramm Asien & Europa
Universität Marburg - Seminar für Geschichte und Kulturwissenschaften