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Mirjam Aeschbach, M.A.
Kontakt: mirjam.aeschbach@rws.uzh.ch
Doktorandin
bei Prof. Dr. Dorothea Lüddeckens und Prof. Dr. Bettina Dennerlein
Publikationen und Vorträge: hier
Mirjam Aeschbach studierte Religionswissenschaft und englische Sprach- und Literaturwissenschaft im Bachelor (2010-2014) und schloss im Januar 2017 das Masterstudium in Religionswissenschaft und Gender Studies an der Universität Zürich ab. Während ihres Studiums absolvierte sie im Rahmen eines Erasmus-Stipendiums ein Auslandsemester an der Universität Utrecht mit Schwerpunkt Gender Studies.
Von 2017-2018 arbeitete sie als Assistentin am Lehrstuhl für Religionswissenschaft mit sozialwissenschaftlicher Ausrichtung. Zusätzlich arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Sozialpsychologie und Hochschulforschung (ETHZ D-GESS) und absolvierte im Rahmen des SNF-Projektes „Ausdifferenzierung des Zeitschriftenmarktes in der Schweiz und Deutschland. Eine vergleichende Analyse von Angebotsstrukturen, Inhalten und vermitteltem wissenschaftlichem Wissen“ ein Pensum als Projektmitarbeiterin am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung. Derzeit führt sie im Rahmen eines 3-jährigen Doc.CH-Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds ihr Dissertationsprojekt durch, in dem sie sich mit der medialen Aushandlung nationaler Zugehörigkeit im Diskurs um Musliminnen in der Schweiz auseinandersetzt.
Religion und Medien
Digitale Religion
Religion und Politik in medialen Diskursen
Identitätsprozesse und Nationale Identität
Gender und Religion
Islam im gegenwärtigen Europa
Dissertationsprojekt
Shaping the Boundaries of National Belonging:
Muslim Women in Switzerland across German-speaking Media Platforms
Das Projekt ist eine qualitative Medienanalyse zur Frage wie nationale Zugehörigkeit von muslimischen Frauen in der deutschsprachigen Schweiz über digitale und nicht-digitale Medienplattformen geprägt wird. Die Forschung zu aktuellen westeuropäischen Kontexten legt nahe, dass Religion und insbesondere der Islam ein Schlüsselthema ist, wenn akzeptable Differenzen in einer bestimmten Nation öffentlich ausgehandelt wird. In der Schweiz haben Debatten zu Islam viele politische Bestrebungen geprägt. So hat sich beispielsweise die Initiative zum Minarettverbot oder die neuere Initiative zum Verhüllungsverbot mit der Frage, inwieweit der Islam gesellschaftlich akzeptabel und kompatibel sei, beschäftigt. Solche Themen spielen auch in den Medien eine wichtige Rolle, etwa im NZZ Folio "Muslime in der Schweiz: Wie viel Islam kann das Land tolerieren?" (2016). Muslimische Frauen beteiligen sich aktiv an diesen Debatten zum Verhältnis von Islam und der Schweiz und verhandeln ihre eigenen Positionen in Bezug zu nationaler Zugehörigkeit. Da Fragen der Geschlechtergleichstellung als normative Demarkationsstrategien eine zentrale Rolle spielen und muslimische Frauen in öffentlichen Debatten häufig Bilder von "Selbst" und "Anderen" markieren, zeigt die Analyse der Beiträge muslimischer Frauen, wie solche Repräsentationen aufgegriffen, (neu) angeeignet und potenziell herausgefordert werden können.
Dieses Projekt befasst sich mit zwei zentralen Fragen: (1) Welche muslimischen Frauen nehmen am aktuellen öffentlichen Diskurs zum Islam in der Deutschschweiz teil? (2) Wie formen diese Frauen Bilder von "Selbst" und "Anderen" und damit Konzeptionen nationaler Zugehörigkeit über Medienplattformen hinweg? Methodisch basiert die Forschung auf Altheides Ansatz qualitativer Medienanalyse (2013) und nähert sich den Forschungsfragen auf zwei Arten: (a) Muslimische Frauen, die aktiv als Diskursakteure in Medienleistungen auftreten, werden identifiziert und (b) ihre Diskursbeiträge werden über digitale, nicht digitale und soziale Medienplattformen hinweg verfolgt. In der anschließenden qualitativen Dokumentenanalyse werden die intersektionalen Subjektpositionen dieser muslimischen Frauen, die Interpretationsmuster im Hinblick auf nationale Zugehörigkeit sowie die inhaltlichen Unterschiede zwischen Kommunikationsplattformen untersucht. Der erstmalige Fokus auf die trans-mediale Präsenz muslimischer Frauen wird zu einem differenzierten Bild ihrer spezifischen Nutzung verschiedener Medienplattformen führen und den aktiven Beitrag muslimischer Frauen zu Bildern nationaler Zugehörigkeit in der Schweiz beleuchten.