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Japan ist seit Jahrzehnten eine der führenden Industrienationen der Welt und gilt doch oft als Sonderfall. Seine Aussendarstellung hebt kulturelle Traditionen hervor, die häufig als Kontrast zu gesellschaftlichen Strukturen und Trends der Moderne wahrgenommen werden. Entsprechend staunt man über die offensichtliche Technikbegeisterung der japanischen Bevölkerung, die sich auch in der Populärkultur widerspiegelt. Japanische Manga und Anime begeistern inzwischen Jugendliche auf der ganzen Welt, greifen aber oft auch Elemente aus der älteren Kulturgeschichte auf. Das Studium der Japanologie ermöglicht es, diesen scheinbaren Widersprüchen auf den Grund zu gehen. Es vermittelt das notwendige Wissen über die Geschichte, Gesellschaft, Literatur, Religion und Wirtschaft des Landes sowie die sprachlichen Kompetenzen, um mit japanischen Originalquellen umzugehen. Auf der Grundlage des Japanologiestudiums kann man sich ein wissenschaftlich fundiertes Urteil über aktuelle Fragen zu Japan bilden und ist für die vertiefte Auseinandersetzung mit Japan-bezogenen Aufgaben in verschiedenen Tätigkeitsfeldern vorbereitet.
Im Zentrum des Bachelorstudiengangs steht der Spracherwerb (Grammatik, Hör- und Leseverständnis, verbaler und schriftlicher Ausdruck, wissenschaftliche Lektüre). Er bildet die Grundvoraussetzung für die spätere Arbeit mit Originalquellen. Weitere Schwerpunkte sind die Vermittlung von inhaltlichem Basiswissen über Japan (Geschichte, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Literatur, Philosophie und Religion) und das Einüben der Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens sowie die Vertiefung in einzelne Themen im Rahmen von Übungen und Seminarveranstaltungen. Damit wird die Grundlage für die selbständige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit (eigenen) Fragestellungen gelegt.
Japanologie kann im Bachelor als Major (120 ECTS) oder Minor (60 ECTS) studiert werden.
Kernbereich | Module (Auswahl) |
Einführung in die Japanologie | • Modernes Japanisch (2 Module) • Japanische Geschichte • Japanische Philologie: Grundlagen • Japanische Sozialwissenschaft: Grundlagen |
Aufbau japanische Sprache und wissenschaftliches Arbeiten | • Modernes Japanisch (1 Modul) • Klassisches Japanisch (2 Module) • Themen der japanischen Gesellschaft / Themen der japanischen Philologie (Proseminar) |
Vertiefung japanische Sprache | • Modernes Japanisch (3 Module) • Japanische Lektüre (2 Module) • Japanische klassische Lektüre • Japanische literarische Lektüre • Japanische wissenschaftliche Lektüre |
Japanische Philologie | • Geschichte der japanischen Philosophie • Grundlagen der japanischen Geistesgeschichte • Japanische Geistesgeschichte (Seminar mit schriftlicher Arbeit) • Japanische Literatur (Seminar) |
Gesellschaft Japans | • Japanese Politics and Economics after 1945 • Japanese Society after 1945 • Politik/Wirtschaft Japans (Seminar mit schriftlicher Arbeit) • Soziologie Japans (Seminar) |
Weitere curriculare Module | • Japanische Literatur: Überlick • Religion in Japan: Überblick |
Nach Abschluss des zweiten Studienjahres wird ein Jahresaufenthalt in Japan zur Festigung der Sprachkenntnisse empfohlen. Entsprechende Stipendien können bei guten Leistungen in Anspruch genommen werden. Ein Austausch an einer japanischen Universität erweitert nicht nur die japanische Sprachkompetenz, sondern ermöglicht den Aufbau eines eigenen Netzwerkes und das Aneignen interkultureller Kompetenzen, die auch im beruflichen Werdegang von Vorteil sind.
Das facheigene Angebot wird regelmässig durch Module aus anderen AOI- sowie weiteren UZH-Programmen ergänzt.
Buddhismus (AOI Indologie)
Einführung in die Geschichte der Philosophie (Philosophisches Seminar)
Einführung in die Ältere deutsche Literaturwissenschaft (Deutsches Seminar)
Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Deutsches Seminar)
Grundtexte des Buddhismus (AOI Indologie)
Soziologische Theorie (Soziologisches Institut)
Studium Digitale (School for Transdisciplinary Studies)
Die in einem Bachelor-Studium der Japanologie erworbenen Kompetenzen und Kenntnisse können in unterschiedlichsten Berufsfeldern eingesetzt werden. Absolventinnen und Absolventen werden tätig in der Diplomatie und Verwaltung, in japanischen Unternehmen in der Schweiz oder hiesigen Unternehmen mit Japanbezug, im Journalismus, im Kulturaustausch oder als spezialisierte Übersetzer. Studierende beim Übergang ins Berufsleben aktiv zu unterstützen ist ein besonderes Anliegen der beiden Lehrstühle.